Ein neuer, gefährlicher Tiktok-Trend in Freiburger Schulen
Das Spiel, bei dem der Kopf einer Person schnell gedreht wird, ist auf TikTok im Trend und kann zu Verletzungen der Halswirbelsäule führen.

Den Hinterkopf eines Mitschülers oder einer Mitschülerin zu ergreifen und ihn schnell nach links und rechts zu bewegen, ist ein Spiel, das ganz schön schiefgehen kann. Es wird "La virgule" - das Kommaspiel genannt und ist in den sozialen Netzwerken, insbesondere auf TikTok, in aller Munde.
Nach dem Kopftuchspiel, bei dem man sich selbst ersticken muss, oder dem "indischen Schlaf", bei dem man hyperventilieren muss, um in Ohnmacht zu fallen, ist das Kommaspiel der neueste Trend unter Teenagern. Das Problem: Das Kommaspiel kann zu schweren Verletzungen der Halswirbelsäule führen.
Die Waadtländer Kantonspolizei warnt auf den sozialen Medien vor diesem Trend:
Auch Fälle im Kanton Freiburg
In den Freiburger Schulen ist das Phänomen bekannt. Es gab Fälle in den Orientierungsschulen La Tour-de-Trême, Jolimont oder auch Pérolles.
In La Tour-de-Trême gab die Schulleitung bekannt, dass sie über die Lautsprecher der Schule Präventionsbotschaften an die Schülerinnen und Schüler verbreitet hat. Die Schule rechnet auch damit, dass die Präventionsbeauftragten der Jugendbrigade in den Klassen vorbeischauen. Die Eltern wurden bislang noch nicht offiziell über das Kommaspiel informiert.
In Jolimont wurden die Lehrkräfte zu Beginn des Schuljahres auf die Problematik aufmerksam gemacht. Dies ist der Trend, der sich im Kanton Freiburg abzuzeichnen scheint: Prävention bei den Lehrkräften und den Schülern.
Eine Schülerin berichtet
Eine Schülerin an einer Schule im Kanton Freiburg wurde Opfer des Kommaspiels. Dieses ist Teil einer grösseren Form von Mobbing, der sie ausgesetzt sei, sagte sie gegenüber RadioFr.
Ihr Vater steht der Situation hingegen hilflos gegenüber. "Wir wissen nicht mehr, was wir tun sollen. Wir hoffen, dass die Eltern mit ihren Kindern über dieses Spiel und generell über Mobbing sprechen. Man denkt immer, dass es woanders passiert, aber das stimmt nicht. Es passiert auch bei uns und wir bekommen einen richtigen Schlag ins Gesicht".
Nachdem er die Schulleitung seiner Tochter und die Jugendbrigade informiert hat, erwägt der Familienvater nun, eine Anzeige zu erstatten.
Keine globale Strategie
Marianne Meyer Genilloud, die Generalsekretärin der Bildungsdirektion, versichert, dass die Direktion in den letzten Wochen keine besonderen Rückmeldungen zum Thema Kommaspiel erhalten hat. "Das bedeutet nicht, dass es nicht den einen oder anderen Versuch eines solchen Trends gegeben hat. Aber das Phänomen dürfte sehr marginal sein und die Schulen waren in der Lage, damit umzugehen." Wenn eine Schule besondere Probleme feststellt, würden die Eltern schriftlich informiert, wenn die Schule dies für notwendig erachtet, so Meyer Genilloud.
Der selbe Tenor bei der Freiburger Polizei, die bestätigt, dass das Phänomen bekannt ist, und erklärt, dass einige Schüler Opfer dieses Spiels geworden sind. "Wir haben es hier nicht mit etwas von grösserer Bedeutung zu tun", schränkt Polizeisprecher Gino Frangone ein. Bisher wurde noch keine Anzeige erstattet.